Hier finden Sie alle Berichte und Neuigkeiten vom OP-Projekt JUMP 2023 in Gambia.

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JUMP Flyer 2023
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Tag 21 - 23 (07.-09.12.2023)

 

Unglaublich, wie schnell die letzten 3 Wochen vorbei gingen! Insgesamt konnten an die 200 Patienten gesichtet- und anschließend ca. 65 Operationen durchgeführt werden.

Nach den sehr intensiven Wochen konnte sich das Team am vergangenen Wochenende geschafft, aber sehr glücklich auf den Heimweg begeben.

An dieser Stelle möchten wir uns ganz herzlich bei allen bedanken, die dies alles überhaupt ermöglichen!

Sowohl denjenigen, die durch Spenden in jeglicher Form das Projekt unterstützen, als auch all den Mitarbeitern der ASB Klinik in Gambia.

Jeder einzelne trug und trägt seinen Teil bei. Damit geht nun ein weiteres, erfolgreich durchgeführtes „JUMP-Projekt“ zu Ende!

Vielen dank an Carina Reichen und Finja Decker für das Verfassen der Berichte!

Und… Wir freuen uns bereits auf 2024 und das nächste JUMP-Projekt!

Tag 18 - 20 (04.12. - 06.12.2023)

 

Ein kurzes Update vom Jump Team vor Ort:

Nach der Abreise von Prof. Dr. Kirchhoff starteten wir am vergangenen Montag wieder in den OP Alltag in der ASB Klinik.

Auf dem Programm der vergangenen und folgenden Tage stehen vor allem Verbrennungsverletzungen im Hand- und Fussbereich, sowie infizierte Knochenbrüche. Hier entfernen wir beispielsweise die infizierten Implantate, wie Schrauben und Nägel. Anschließend wird der befallene Situs und das umliegende Gewebe gereinigt. Teilweise muss dies großzügig durchgeführt werden, da sich durch die vorliegende Infektion bereits eine Art Tunnel und Hohlräume im Knochen gebildet haben.

Das Ausmaß ist häufig erst intraoperativ erkennbar und daher eine exakte Planung unmöglich.

Parallel zu den Operationen findet die Visite und Nachkontrolle der bereits operierten Patientinnen und Patienten statt. Hierbei werden Dr. Horvath und Dr. Trötschler tatkräftig durch Medizinstudent Timo Grafmüller und die gambianischen KollegInnen unterstützt.

Die Verbände werden gewechselt, Wunden debridiert, Drainagen, Wunden sowie Vitalwerte kontrolliert.

Wir begeben uns nun leider schon in den Endspurt des diesjährigen JUMP Projekts freuen uns aber noch einigen Patientinnen und Patienten hier in Gambia helfen zu können!

Tage 13-17 (30.11. - 03.12.2023)

 

Da Dr. Kirchhoff am Sonntag leider schon wieder abreisen wird, wurden auch die letzten Tage der Woche ausgenutzt und es konnten insgesamt eine ordentliche Anzahl Leistenbrüche versorgt werden.

Ein besonders anspruchsvoller Eingriff fand bei einer jungen Patientin statt, welche nach einer notfallmäßigen Entfernung der Gebärmutter eine große Narbenhernie entwickelt hatte. Der Defekt konnte während einer mehrstündigen Operation mit einem großen Netz verschlossen werden. Dieser Eingriff stellte für uns vor Ort sowohl Eingriffs- wie auch Materialtechnisch eine große Herausforderung dar.

 

Aufgrund der hierzulande häufig sehr späten Behandlung fallen auch die Eingriffe im knöchernen Bereich häufig komplex aus. Beispielsweise musste einem jungen Patienten das Wadenbein teilweise entfernt werden. Aufgrund eines Infektes im Kindesalter, welcher zu einer Umbildung des Knochens geführt hatte, gab es hierfür leider keine andere Lösung.

Nun sind alle geschafft von den letzten Tagen und Wochen, aber auch stolz und froh über das bereits Geschaffte. Nach der Visite am Samstagmorgen werden wir das Wochenende nutzen, um neue Energie zu tanken. Auch in der kommenden Woche wartet wieder einiges an Arbeit auf uns und wir freuen uns auf weitere spannende Operationstage!

Tage 10-12 (27.-29.11.2023)

 

Trotz Schwierigkeiten bei der Anreise stieß Dr. Kirchhoff am Sonntag zu später Stunde zu uns. 

Das OP Programm der letzten Tage konnte somit wie geplant durchgeführt werden.

 

Es wurden 2 Säle pro Tag bedient. In einem Saal fanden diverse Hernienoperationen sowie gynäkologische Operationen statt. 

 

Parallel dazu wurden im Nachbarsaal Verbrennungskontrakturen sowie Knocheneingriffe operiert.

Tag 7 bis 9 (24.-26.11.23) 

Herniensichtung und erster Op-Tag 


In den letzten Tagen wurden an die 200 Patienten gesichtet und triagiert, also nach Dringlichkeit und Machbarkeit eingeteilt.

Es ist also viel zu tun! 


Anhand der Planung konnten parallel dazu alle benötigten Instrumente und Materialien zusammengestellt und vorbereitet werden.

Wir freuten uns alle, am Freitag endlich mit den ersten Operationen starten zu können! 


Am Abend kam das Anästhesieteam an, somit sind wir nun beinahe vollständig. Philipp Kirchhoff, in diesem Jahr zuständig für die Hernienoperationen, wird am Sonntag als Letztes dazustossen und am Montag ebenfalls mit den Operationen beginnen. 

 

Am Samstagmorgen fanden einige Nachkontrollen des Projekts 2022 statt. 


Das Operationsprogramm für die nächsten Tage steht und wir freuen uns ab Montag voller Elan mit 2 gefüllten Sälen starten zu können!

Tage 3 bis 6 (21.-23.11.2023)

Arbeitsbeginn in der ASB Klinik 

 

Nach den vergangenen Tagen im Inland Gambias konnte das gesamte Team heute mit der Arbeit in der ASB Klinik beginnen.

Nach einem kurzen Rapport und einer Klärung der genauen Aufgabenverteilung im Team gingen die einzelnen Berufsgruppen nun ihrem Aufgabenbereich nach. Die Ärzte sichteten gemeinsam die Patienten der kommenden Tage und Wochen, damit das OP Programm frühzeitig festgelegt werden kann. 

 

Weichteileingriffe sowie viele knöcherne Eingriffe sind in diesem Jahr an der Tagesordnung. Die Schlange der zu sichtenden Patienten wurde kaum kürzer. Die Gerätschaften und Materialien im- und um den Operationssaal wurde von den Operationstechnikerinnen gemeinsam mit den gambianischen Kolleginnen getestet und die letzten Validierungen durchgeführt. Gemeinsam mit den Technikern des Vereins @Ärzte helfen e.V konnten so zum Glück auch technische Probleme mit BV, Sonografiegerät und OP-Tisch zügig behoben werden! 

Ganz nebenbei wurden weiterhin die gynäkologischen Eingriffe wie Kaiserschnitte und Myomentfernungen der ASB Klinik im Operationssaal durchgeführt. 

 

Nach der kurzen Orientierungsphase steht nun das OP-Programm für die ersten Tage und das nötige Material ist vorbereitet. Wir sind startklar und freuen uns nun auf die ersten spannenden Tage Operationsprogramm!

Tag  2 (20.11.2023)

 

Zweite Station im Landesinneren war das Spital in Bansang. Mit einem Einzugsgebiet von beinahe 600000 Leuten hat es eine große Menge an Patienten zu versorgen. Im Gegensatz zu dem Medical Center am Vortag war dieses sehr viel belebter, es wirkte insgesamt organisierter, und trotz laufendem Betrieb sehr aufgeräumt... wir waren jedenfalls positiv überrascht. Es ist immer wieder beeindruckend, wie die Gambianer aus dem wenigen, das sie haben, das Beste rausholen.

Nachdem wir einige Hilfsgüter abgeladen hatten, konnten sich unsere Ärzte auch hier viele Patienten ansehen, teilweise versorgen oder in die ASB Klinik bestellen, damit wir sie in den nächsten Tagen operieren können.

Auf der Rückreise konnten wir uns auch kulturell ein wenig weiterbilden... wir machten einen Abstecher nach Georgetown, dort befand sich früher der Sklavenmarkt. In einer interessanten, aber auch nachdenklich stimmenden Führung konnten wir uns Häuser und Relikte aus der damaligen Zeit ansehen, unter anderem auch einen Keller, wo die Sklaven ausharren mussten, die sich zur Wehr setzten.

Und um danach auf andere Gedanken zu kommen, stand noch eine kleine Schiffstour auf dem Gambia River an. Und wir hatten Glück! Neben kunterbunten Vögeln, Affen und Leguanen konnten wir sogar eine Hippofamilie beobachten.

Dann gings zurück in die Unterkunft, und tags darauf wieder zurück nach Serekunda, damit wir morgen mit den Vorbereitungen auf die anstehenden Eingriffe beginnen können.

Tag 1 (19.11.2023)

 

Es ist soweit! Die erste Gruppe ist in Gambia angekommen, das diesjährige JUMP Projekt in der ASB Klinik kann beginnen.

Dieses Mal haben wir nicht wie gewöhnlich direkt in der Klinik gestartet, sondern die ersten Tage im Landesinnern verbracht. Der Plan war, mit der Fähre über den Gambia River nach Barra überzusetzen.

Nach einer langen Wartezeit im Hafen, in der immer ein wenig Unklarheit herrschte, ob die Fähre fährt oder nicht, kam sie dann doch im Hafen an... und fuhr auch wieder auf die Nordseite des Flusses zurück. Wunderbar!

Die Überfahrt war ein kleines Abenteuer für sich. Wieviele Menschen, Autos und Ziegen auf eine Fähre passen ist ziemlich erstaunlich!

Von Barra aus fuhren wir dann direkt weiter, quer durchs Land bis nach Farafenni.

Hier besuchten wir das örtliche Medical Center. Mehrere überdimensional grosse Gebäude in dieser rar besiedelten Gegend. "Weisse Elefanten" werden solche Gebäude hier genannt. Das staatlich geförderte Spital wurde vor einigen Jahren mit einer riesigen Eröffnungsfeier eingeweiht. Doch nun begegneten uns nur wenige Ärzte und Pflegepersonal in den weitläufigen Gebäuden und fast keine Patienten.

Beinahe menschenleere, mehr oder weniger gut eingerichtete medizinische Räumlichkeiten. 

Hier wurde uns bewusst, wie komplex Hilfeleistung sich hier gestaltet. Denn Räumlichkeiten und die nötige Infrastruktur nützen nur, wenn auch die nötigen Materialien vorhanden sind um sie zu "füllen". 

Genügend medizinisch geschultes Personal wird benötigt, um die Patienten zu versorgen.

Diese können aber wiederum nichts tun, wenn keine Materialien vorhanden sind... ein kleiner Teufelskreis.

Und die Patientinnen und Patienten müssen auch überhaupt die Möglichkeit haben, bei Bedarf aus ihren Dörfern zu einem der Medical Health Center zu gelangen. 

Zumal auch hier die traditionelle Medizin einen beinahe höheren Stellenwert hat als die Schulmedizin. 

Häufig ist der sogenannte Marabu, oder auch Wunderheiler, näher als ein Spital, oder "effizienter" in dem Sinne, das man sofort behandelt wird und nicht erst ins weit entfernte Banjul transportiert werden muss, weil man nur dort richtig versorgt werden kann.

Wie dringend Hilfe benötigt werden würde, wurde deutlich, als immer mehr Menschen ins Spital kamen, um sich von den Doctors ansehen zu lassen. Nachdem sich unsere Chirurgen um etliche Patienten gekümmert hatten, gings zurück zu unserer Unterkunft für die Tage.